Aktuelles
Kirche ist auf dem Weg
Gottesdienst mit Bischof Peter Kohlgraf zur Profanierung der Kirche St. Laurentius
Am 17. November 1935 wurde die Kirche St. Laurentius in Sprendlingen von Bischof Albert Stohr konsekriert. Am 2. September 2025 erfolgte nun die Profanierung in einem feierlichen Gottesdienst mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf.
Rund 200 Gottesdienstbesucher waren in den festlich geschmückten Kirchenraum gekommen, um Abschied von dem Gebäude zu nehmen.
Nach der Begrüßung durch Pfarrer Eltermann eröffnete Bischof Kohlgraf den Gottesdienst.
Er erinnerte daran, dass ein Kirchenraum mehr sei als eine Versammlungsstätte. In der Kirche St. Laurentius seien Gottesdienste, Taufen und Hochzeiten gefeiert worden, es wurde gemeinsam gebetet, Verstorbener gedacht und Gott in den Mittelpunkt gestellt. So wolle er mit der Gemeinde in diesem Gottesdienst würdigen, was in dieser Kirche an Gutem und Segensreichem geschehen sei, aber auch den Glauben an die Gegenwart Gottes gemeinsam begehen. Denn Gott bleibe in der Mitte, auch von Sprendlingen.
In seiner Predigt ging Bischof Kohlgraf auf die Worte der Lesung aus dem Buch Kohelet 3, 1-8 ein, die Gemeindemitglieder für diesen Gottesdienst ausgesucht hatten.
Für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit, so heißt es darin.
Für Bischof Kohlgraf ist es ein Text mit menschlicher Weisheit, der die Lebenserfahrung vieler Menschen beinhalte, die Höhen und Tiefen erlebten. So habe auch alles zu seiner Zeit seine eigene Schönheit und seinen eigenen Sinn, der für uns Menschen nicht immer direkt erkennbar sei. Wir seien in eine Zeit hineingestellt, die Gott uns gegeben habe. Dies bedeute auch für die Kirche und diejenigen, die in ihr Verantwortung tragen, dass sie sich einer neuen Realität stellen und Entscheidungen treffen müssten.
Die Profanierung der Kirche St. Laurentius sei ein schmerzlicher Einschnitt und doch werde hier künftig keine Bauruine stehen, sondern das Gebäude weiterhin ein kirchlicher Ort sein, ein Ort der Begegnung von Kindern und älteren Menschen.
Bischof Kohlgraf betonte, die Kirche und ihre Mitglieder seien ein starker Teil der Gesellschaft und sollten sich das, was sie tun, nicht kleinreden lassen.
Er nehme wahr, wie viele in der Pfarrei sich für den Glauben und die Gemeinschaft einsetzten und lud die Gemeinde ein, den Blick nach vorne zu richten und die Zukunft im Pastoralraum Dreieich-Isenburg und der Pfarrei Hl. Edith Stein gemeinsam zu gestalten – unter Gottes Segen. Bischof Kohlgraf schloss seine Predigt mit den Worten: „Diese Tage las ich einen Satz: Das Stärkste, das wir haben, ist unser „Wir“. Wenn wir dieses „Wir“ leben und gestalten, haben wir eine Zukunft. Dazu wünsche ich Ihnen allen den Segen Gottes. Er gehört zu diesem „Wir“, denn unter seinem Segen dürfen wir heute gehen.
Der Leiter des Pastoralraum, Pfarrer Berker, dankte Bischof Kohlgraf für die ermutigenden Worte. Es sei schmerzlich, eine Kirche loszulassen, die über Generationen hinweg Heimat, Glaube und Gemeinschaft geprägt habe. Dass Bischof Kohlgraf die Menschen der Gemeinde St. Laurentius und des Pastoralraums Dreieich-Isenburg in diesem Gottesdienst begleitet habe, sei tröstlich.
Als Zeichen des Dankes überreichte er dem Bischof ein Präsent mit regionalen Spezialitäten.
In den folgenden Gebeten, vorgetragen von den Zelebranten, Gemeindereferentin Mohr und Gemeindemitgliedern wurde nochmals Dank ausgedrückt: Für den Kirchenraum, der religiöse Heimat war und die damit verbundenen guten Erinnerungen, aber auch für die Menschen im Pastoralraum, die nun über ursprüngliche Grenzen hinaus eine Pfarrei bilden.
Gedacht wurde auch aller, die sich für die Entstehung und Erhaltung des Kirchengebäudes eingesetzt und der Pfarrer und Seelsorgerinnen und Seelsorger, die in der Kirche St. Laurentius gewirkt haben. Abschließend bat Pfarrer Berker um Gottes Begleitung auf dem Weg zur neuen Pfarrei Hl. Edith Stein.
Danach sprach Bischof Kohlgraf die Worte zur Profanierung. Anschließend wurden Lektionar und das Allerheiligste von Gemeindemitgliedern in Stille aus der Kirche getragen und in die Kirche St. Stephan gebracht. Dies symbolisiert den Auszug des „Heiligen“ aus der Kirche. Durch die Profanierung ist das Gebäude der „profanen“ Welt gegeben.
Pfarrer Eltermann löschte das Ewige Licht. Gemeindereferentin Mohr und die Messdiener räumten den Altar ab, um zu verdeutlichen, dass nun kein Gottesdienst mehr in diesem Gebäude gefeiert wird.
Mit dem Schlusssegen und dem Lied „Wo Menschen sich vergessen, da berühren sich Himmel und Erde “ ging der festliche Gottesdienst zu Ende.
Im Anschluss fand ein Umtrunk unter den Platanen rund um die Kirche statt und viele Besucher und Besucherinnen nahmen die Gelegenheit zur Begegnung wahr. Gekommen waren regelmäßige Gottesdienstbesucher, aber auch Menschen, die der Gemeinde in den letzten Jahren weniger nah standen, die aber eine persönliche Beziehung zum Kirchengebäude hatte und denen es wichtig war, von ihrer Kirche Abschied zu nehmen. Die Verbundenheit innerhalb des Pastoralraums zeigte sich durch die Teilnahme von Mitgliedern der anderen Gemeinden.
In den Gesprächen war Dankbarkeit zu spüren für den würdigen, aber auch berührenden Gottesdienst zur Profanierung.
Bei den Erinnerungen, die ausgetauscht wurden, schwang Wehmut mit, aber auch das Verständnis, dass die Zeiten sich verändert haben und Entscheidungen nötig geworden sind - und gleichzeitig das Vertrauen und die Gewissheit, auch künftig an anderer Stelle im Pastoralraum gemeinsam Eucharistie feiern zu können.
Text: Andrea Reinicke
Lesung aus dem Buch Kohelet 3, 1-8
Bericht aus der Pastoralraumkonferenz vom 04.09.2025
Zu Beginn der Pastoralraumkonferenz vom 04.09.2025 verdeutlichte Frau Mohr, die noch große Anzahl an ausstehenden Konzepten und Voten, die wir bis zur Neugründung der Pfarrgemeinde Hl. Edith Stein zum 01.01.2027 erstellen und abstimmen müssen. Der Zeitplan ist ambitioniert und verlangt einen sich steigernden Turnus der Konferenzen in den kommenden eineinhalb Jahren.
Das Bistum Mainz hat uns zurückgemeldet, dass sie prinzipiell dem Modell 4+G für die Gebäude-Struktur der neuen Pfarrei zustimmen werden. Wir liegen mit dem Modell zwar deutlich über dem vom Bistum angestrebten Ziel der Reduzierung an Kirchengebäuden, haben aber nach Berechnung der Pfarrheimflächen ca. 53 m2 zu viel. Das Bistum fordert, diese zumindest annähernd zu reduzieren und im Konzept festzuhalten. Nach reiflicher Überlegung und erneuter Betrachtung der verbliebenen Gemeindehäuser, kommt die Steuerungsgruppe zum Schluss, dass wir das „Konferenzzimmer“ im Alfred-Delp-Haus der Gemeinde Zum Heiligen Kreuz am besten und am ehesten durch eine dauerhafte Vermietung aus der Flächensumme bekommen könnten. Da die Gremien und die Gemeinde der Pfarrei Zum Heiligen Kreuz noch nicht über diese Idee informiert worden sind, soll darüber in der nächsten Pastoralraumkonferenz entschieden werden.
Für die Vermarktung und Weiterentwicklung der Gebäude ist eine neue AG Immobilienvermarktung ins Leben gehoben worden. Interessierte können sich bei Pfarrer Berker melden.
Die Projektgruppe Gottesdienste hat die Rückmeldungen zum vorgestellten Konzept eingearbeitet. Es wurde deutlich betont, dass andere Gottesdienstformen die im Konzept angedachten Heiligen Messen ergänzen sollen und werden.
Das Konzept wird in zwei Teilen nach Mainz gesendet. Teil A beinhaltet die Regelungen, die seit 01.09.2025 im Pastoralraum (bis März 2026 testweise) ausprobiert werden. Im Teil B werden die Planungen als Planungsansätze für 2030 formuliert. 2030 müssen wir davon ausgehen, dass nur noch zwei Priester für die Messen zur Verfügung stehen, so dass nicht mehr in jeder der 4 Kirchen am Sonntag und an den Feiertagen gefeiert werden kann. Die genauen Planungen sind später in den veröffentlichten Konzepten einsehbar. Die Vertreterinnen und Vertreter in der Pastoralraumkonferenz werden die Veränderungen in den Gemeinden vorstellen, so dass auch über dieses Konzept in der nächsten Sitzung entschieden werden kann.
Ab Mai 2026 bis Mai 2027 wollen wir für unseren Pastoralraum ein „Jahr der Hl. Edith Stein“ ausrufen. Geplant werden sollen neben Informationen zum Leben der Heiligen auch andere Aktionen, wie Führungen, Besuche von bekannten Orten ihres Lebens oder Liederabende mit Liedern zur Heiligen Edith Stein. Interessierte für die Organisation eines solchen Jahres können sich ebenfalls an Pfarrer Berker oder Susanne Mohr wenden.
Freitag, 19.00 Uhr in St. Josef und am 1 Freitag im Monat in St. Nikolaus
Samstag, 18.00 Uhr in St. Johannes

Hl. Edith Stein
21.09.2025
05.10.2025
09.11.2025
07.12.2025
Norbert HOLICK
Wolfgang KAISER
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Vielen Dank für Ihr Verständnis.
auspeitschen. Der Heilige wurde aufgefordert, den Kirchenschatz herauszugeben. Drei Tage hatte er
dafür Zeit bekommen.
Daraufhin verteilte Laurentius das Kirchenvermögen an die Mitglieder der Gemeinde, an die Armen
und Kranken. Er hatte dem Kaiser versprochen, ihm den Schatz der Kirche zu zeigen. So versammelte
er die Armen, die Kranken, die Verkrüppelten, die Blinden und die Witwen und präsentierte diese
Menschen dem Kaiser mit den Worten: „Das ist der wahre Schatz der Kirche!“ Daraufhin wurde er
auf einem glühenden Eisenrost hingerichtet.
Für den Pastoralen Weg können wir von dem Heiligen lernen, freigiebig zu werden, zu teilen, sich zu
verschenken und nicht hartherzig am Eigenen zu hängen. Wir können lernen, dass auch heute unser
Schatz nicht materielle Güter sind, wie sie auch immer aussehen mögen, sondern Menschen; und
dass wir bei all unseren strukturellen Überlegungen die Armen und Kranken, die Betrübten und
Hilfsbedürftigen nicht aus den Augen verlieren.
Laurentius - der Heilige für Sprendlingen
An deren Stelle steht immer noch eine Kirche, die heutige evangelische Erasmus Alberus Kirche.
Auch wenn der Name Laurentius mit der Reformation verschwand, wurde und wird die Sprendlinger
Kerb immer um den Gedenktag des Laurentius gefeiert. Und mittlerweile steht wieder eine
Laurentiusstatue in der Erasmus Alberus Kirche.
zu weihen und später die neue fusioniert Gemeinde „Laurentius“ zu nennen.
Der heilige Stephanus
die Kirche in Dreieich benannt ist, er ist uns allen wohl bekannt. Seine Gebeine wurden der
Überlieferung nach im Jahr 560 in der Krypta der Kirche „Sankt Laurentius vor den Mauern“ in Rom
bestattet, also dort, wo auch der Heilige Laurentius beigesetzt wurde. Beide waren Diakone, beide
waren Märtyrer- eine Kirche in der beide Heilige verehrt werden. Die Christen hatten also kein
Problem, zwei unterschiedliche Menschen in ein und derselben Kirche zu verehren.
wo können Mauern übersprungen werden.